Glossar / Bio-Getränke
Bio-Getränke
Das bedeutet die Zertifizierung „Bio“
Ist ein Lebensmittel mit „Bio“ gekennzeichnet, hat es bei der Erzeugung und Produktion bestimmte ökologische Anforderungen erfüllt. Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Siegel, die ein Produkt als biologisches oder ökologisches Erzeugnis auszeichnen. Dabei werden nicht nur essbare Lebensmittel, sondern auch Getränke mit entsprechenden Siegeln ausgezeichnet. Was genau das bei Säften, Mineralwasser & Co. bedeutet und auf welche Siegel Verbraucher achten sollten, erklären wir im folgenden Artikel.
Bio: Was heißt das?
Laut Lebensmittelverband Deutschland wird beim Ackerbau in der ökologischen Landwirtschaft auf chemisch-synthetische Hilfs- und Pflanzenschutzmittel sowie auf genetisch veränderte Organismen in der Tieraufzucht und -haltung verzichtet. Bei der Herstellung von ökologischen Produkten liegt der Fokus auf dem innerbetrieblichen Kreislauf und auf der Vermeidung externer Produktionsfaktoren.
Anforderungen an ökologische Lebensmittelproduktion
Produkte dürfen die innerhalb der EU rechtlich geschützten Bezeichnungen „Bio“, „biologisch“, „Öko“ und „ökologisch“ nur tragen, wenn sie der EU-Öko-Basisverordnung entsprechen.
Das muss gegeben sein
- Nutzung von organischem Dünger, Mist oder Kompost
- Tierhaltung: regelmäßiger Auslauf
- Ausreichende Stallgröße in Bezug auf die Anzahl der Tiere
- Verwendung von Futtermitteln, die fast ausschließlich ökologisch produziert wurden
Nicht erlaubt
- Chemisch-synthetische Düngemittel
- Chemische Pflanzenschutzmittel und Pestizide
- Jede Art von Bestrahlung der Erzeugnisse
- Nutzung von künstlich hergestellten Farb- und Konservierungsstoffen, Stabilisatoren sowie synthetischen Süßstoffen
- Nutzung von Geschmacksverstärkern, künstlichen oder naturidentischen Aromen
- Verwendung von Antibiotika, Wachstums- oder Leistungshormonen bei der Tierfütterung
- Gentechnik
(Quelle Infos: lebensmittelverband.de)
Bio-Kennzeichnungen: So erkennst du ökologisch erzeugte Produkte
Um nachzuvollziehen, ob Nahrungsmittel biologisch und ökologisch erzeugt wurden, gibt es unterschiedliche Siegel. Zum einen das EU-Bio-Logo der Europäischen Union für ökologische und biologische Produktion und zum anderen das 2001 in Deutschland eingeführte Bio-Siegel.
Das EU-Bio-Logo ist eine seit dem 01. Juli 2010 verpflichtende Auszeichnung für vorverpackte Bio-Lebensmittel aus der EU, wenn sie den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau erfüllen. Das Bio-Siegel hingegen ist eine freiwillige Angabe von Herstellern, die zusätzlich zum EU-Bio-Logo genutzt werden kann.
Die Vorteile von Bio-Produkten
Der Kauf von Bio-Produkten unterstützt den ökologischen Landbau und dessen Ziel, geschlossene Produktionskreisläufe zwischen Tier, Mensch und Pflanze zu schaffen. Durch ökologischen Landbau und die Richtlinien der EU-Öko-Basisverordnung wird die Umwelt geschont und es gelangen weniger chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel oder Pestizide in die Umwelt – und damit ins Grundwasser. Auch gesundheitlich haben Bio-Produkte Vorteile: Laut Techniker Krankenkasse (TK) weisen sie zum Beispiel weniger Nitrat auf. Nitrat kann sich bei mangelnder Hygiene, ungeeigneter Lagerung oder falschem Transport in Nitrit umwandeln. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kann Nitrit in Kombination mit den körpereigenen Aminen krebserregend sein. Die EU-Öko-Basisverordnung legt außerdem fest, welche Standards bei der Tierzucht und -haltung gelten. Dadurch ist die Tierhaltung in ökologischen Betrieben artgerechter als in herkömmlichen Betrieben, die Tiere haben mehr Platz und bekommen ökologisch produziertes Futter. Durch das Einsatz-Verbot von Antibiotika, Wachstums- und Leistungshormonen sind Fleischwaren außerdem weniger belastet.
Die Bedeutung von „Bio“ bei Getränken
Die Vielfalt von Bio-Getränken reicht von Bio-Obst- und Gemüsesäften, über Bio-Erfrischungsgetränke, -Limonaden, -Kaffee und -Tee bis hin zu Bio-Mineralwasser. Laut Informationsportal Ökolandbau.de müssen die Zutaten für Bio-Säfte und -Limonaden wie Obst und Gemüse den Bio-Qualitätsansprüchen entsprechen und aus ökologischem Anbau stammen. Das Gleiche gilt für Tee und Kaffee. Das bedeutet, dass sie ohne chemisch-synthetische Düngemittel angebaut werden. Dadurch haben vor allem Gemüsesäfte einen geringeren Nitratgehalt.
Bio-Obstsäfte werden häufig als Direktsaft bezeichnet, da die Früchte direkt nach der Ernte gepresst und schonend erhitzt werden, um sie länger haltbar zu machen.
Da für den Geschmack von Bio-Getränken keine künstlichen Geschmacksstoffe benutzt werden dürfen, kommen hier „natürliche Bio-Aromen“ zum Einsatz.
Dabei handelt es sich um Bio-Aromaextrakte und Bio-Aromastoffe, die zu 100 % aus Frucht bestehen. Alle Bestandteile müssen außerdem den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung entsprechen. Dafür wurde die EU-Öko-Verordnung zum 01. Januar 2022 ergänzt, informiert auch Ökolandbau.de.
Neben den Zutaten muss auch die Abfüllung bestimmte Standards erfüllen, damit ein Getränk das Bio-Siegel tragen darf: Damit Fruchtgetränke nach der Abfüllung nicht verderben, werden sie in der konventionellen Produktion mit einem Kaltentkeimungsmittel versetzt. In einer Bio-zertifizierten Produktion ist dies jedoch nicht erlaubt. Stattdessen werden die Getränke kurzzeitig erhitzt, um Keime abzutöten. Aus diesem Grund nutzt VILSA-BRUNNEN für ihre Bio-zertifizierten Produkte eine eigene, spezielle Abfüllanlage.
VILSA Bio-Mineralwasser
Obwohl Mineralwasser ein reines Naturprodukt ist, kann auch Mineralwasser ein Bio-Siegel erhalten. Seit 2008 überwacht die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. die Einhaltung der Richtlinien für das Qualitätssiegel „Bio-Mineralwasser“. Für die Zertifizierung müssen insgesamt 48 Einzelkriterien aus sechs Bereichen erfüllt sein. Dazu gehören neben Nachhaltigkeit, Naturbelassenheit und der mikrobiologischen sowie chemischen Reinheit eines Mineralwassers auch die transparente Deklaration der Produktherkunft und der einwandfreie Geschmack.
VILSA Mineralwasser hat nach der Qualitätsprüfung durch den Bio-Mineralwasser e.V. das Siegel „Bio-Mineralwasser“ erhalten.
FAQs Bio-Getränke
Ja, Mineralwasser kann als Bio-Mineralwasser bezeichnet werden, wenn es als solches zertifiziert ist. Die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. hat hierzu einen umfangreichen Maßnahmenkatalog zusammengestellt, anhand dessen die Förderung und der Vertrieb von Mineralwasser auf Nachhaltigkeit, Reinheit, Naturbelassenheit und weiteren Punkten geprüft wird.
Im Gegensatz zur konventionellen Getränkeherstellung von Säften, Limonaden, Tees und Kaffee werden Bio-Getränke, so wie alle Bio-Lebensmittel, nach den Vorschriften der EU-Öko-Basisverordnung produziert. Das bedeutet, dass der Anbau der Zutaten strengen ökologischen Aspekten unterliegt und in der Produktion auf chemische Zusätze wie Farb- und Geschmacksstoffe sowie künstliche Süßungsmittel gänzlich verzichtet wird.
Ein Getränk darf dann als „Bio“ bezeichnet werden, wenn es den Anforderungen der EU-Öko-Basisverordnung entspricht. Die Ausnahme bildet hierbei Bio-Mineralwasser, da dieses nach den Standards der Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. geprüft wird.
Laut Techniker Krankenkasse weisen Bio-Produkte einen geringeren Nitratgehalt auf. Bei schlechter Hygiene und Lagerung sowie falschem Transport kann sich Nitrat in Nitrit umwandeln. In Kombination mit den körpereigenen Aminen kann Nitrit krebserregend sein.