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Überwintern für Tiere leicht gemacht

Wenn der Winter im eigenen Garten Einzug hält – so hilfst du Igel, Vogel & Co.
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Sichere Orte für Tiere und Insekten im Winter

Der Winter ist da! Nicht nur wir Menschen halten uns dann gerne an warmen Orten auf, sondern auch die Tiere in der Natur. Sie suchen Unterschlupfe oder bauen Höhlen, in denen sie sich zum Winterschlaf oder zur Winterruhe zurückziehen können. Manchmal ist das für Tiere aber gar nicht so leicht. Deswegen zeigen wir dir, wie du Igel, Meise und Co. im Winter helfen kannst.


Welche Tiere überwintern auf welche Art in Deutschland?

Nähern sich die Wintermonate, fängt das große Gewusel bei den Tieren in der Natur an: Nahrungsvorräte werden rangeschafft, Höhlen gebaut und Unterschlupfe mit Stroh, Zweigen und anderen Materialien aus der Natur gepolstert und vorbereitet. Auch viele Vogelarten, zum Beispiel Amseln, Blau- & Kohlmeisen sowie Rotkehlchen, die es im Winter nicht in den Süden zieht, überwintern in Deutschland. Sie ziehen sich in Sträucher und Baumhöhlen zurück.

Zusammen mit Hirschen, Rehen, Füchsen und Hasen zählen die Wintervögel zu den winteraktiven Tieren. Die Vegetarier unter ihnen müssen ihre Ernährung in der kalten Jahreszeit nach dem nicht so üppigen Nahrungsangebot im Winter richten. Dann stehen statt frischen Blättern, Sommerfrüchten und Gras nur Baumrinde, Wurzeln und Zapfen auf dem Speiseplan.

Es gibt jedoch nicht nur winteraktive Tiere. Einige Arten verschlafen den Winter, in dem sie ihre Körperfunktionen herunterfahren und so wichtige Energie sparen. Dabei wird zwischen Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre unterschieden.

Wer macht was?

Winterschlaf

  • Igel
  • Fledermäuse
  • Murmeltiere
  • Siebenschläfer

Winterruhe

  • Eichhörnchen
  • Dachs
  • Bieber
  • Waschbär

Winterstarre

  • Insekten
  • Reptilien
  • Amphibien wie Frösche und Kröten

Unterschiede zwischen Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre

Aber wie funktioniert das, über mehrere Monate hinweg Winterschlaf zu halten? Zunächst fressen sich die Winterschläfer ein ordentliches Fettdepot an. Dann, wenn es sich die Tiere in ihren Unterschlupfen gemütlich gemacht haben, senken sie in der Zeit des Schlafes drastisch ihre Körpertemperatur und -funktionen. Dazu zählen zum Beispiel der Herzschlag und der Stoffwechsel. So schützen sie sich vor dem Erfrieren und Verhungern. Der Winterschlaf ist jedoch kein durchgängiger Schlaf über Monate, sondern ein Etappen-Schlaf. Nach einigen Tagen oder Wochen wachen sie kurz auf, um Kot und Urin abzugeben und machen es sich anschließend wieder bequem.

Die Winterruhe ist im Vergleich zum Winterschlaf unruhiger. Da sich Eichhörnchen, Dachs und Waschbär keine Fettreserven anfressen, wachen sie viel häufiger auf, um auf Nahrungssuche zu gehen.

Die extremere Art der Überwinterung ist die Winterstarre bei wechselwarmen Tieren wie Amphibien und Insekten. Wie der Name schon verrät, erstarren die Tiere, da ihre Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängt. Dafür fahren sie ihre Körperfunktionen bei kalten Temperaturen stark herunter. Geweckt werden Insekten und Kröten durch die Natur, denn bei steigenden Temperaturen tauen die Tiere förmlich wieder auf.

Überwintern im eigenen Garten

Während Wald- und Wiesenbewohner sich in unbewohnten Gebieten selbst um ihre Winterpause kümmern, ist die Situation in Wohngebieten etwas herausfordernder. Deswegen kannst du den Tieren in deinem Garten helfen, gut über den Winter zu kommen

Naturnaher Garten
In einem naturnahen Garten kannst du das ganze Jahr lang Tieren und Insekten ein Paradies bieten und dir selbst eine Oase schaffen. Wie du das machst, erfährst du in unserem Magazinartikel.
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Winterquartiere für Igel, Frosch & Co.

Baumhöhlen, Erdlöcher, Gartenhäuser und Komposthaufen – das alles sind beliebte Verstecke für Tiere, die sich in Gärten herumtreiben. Kröten ziehen sich gerne in alten Mäusegängen oder Laubhaufen zurück und auch Frösche machen es sich lieber im Boden an Land bequem.

Möchtest du einen Teich im Garten anlegen und dort Fische halten, achte darauf, dass der Teich mindestens eine Tiefe von einem Meter hat, damit er nicht vollständig zufriert. So haben Fische einen Platz zum Überwintern in der Winterstarre. Auch solltest du deinen Teich rechtzeitig winterfest machen und deine Fische ab einer Außentemperatur von 10° nicht mehr füttern. Durch Futterreste am Boden können Fäulnisgase entstehen, die die Fische unter der Eisdecke des Teichs vergiften können.

Gehören Igel zu deinen regelmäßigen Besuchern in deinem Garten, kannst du ihnen dort Schlafplätze anbieten. Da Igel zu den Winterschläfern zählen, benötigen sie ein geeignetes Quartier – nicht zu nass, nicht zu warm und nicht zu kalt sollte es sein. Als Behausung eignen sich Laub- und Komposthaufen, aber auch kleine Igelhäuser, die du in einer ruhigen und schattigen Ecke im Garten aufstellen kannst. Darin sind Igel vor Nässe und Fressfeinden geschützt. Die Igelburg ist aber nicht nur im Winter ein hervorragender Rückzugsort. Sie bietet den Tieren über das ganze Jahr einen Tagesschlafplatz oder kann als Kinderstube für die Jungenaufzucht genutzt werden.

Schon gewusst? Während ihres Winterschlafes rollen sich Igel zu einer kleinen Kugel zusammen. So verringern Igel ihren Herzschlag von 200 auf 8 Schläge. Außerdem senkt sich ihre Körpertemperatur von 36° auf 4°.

Ein Hotel für Insekten

Insekten kannst du zwar keine Burg, dafür aber ein abwechslungsreiches Hotel anbieten. Dort können sie ganzjährig ihre Brut aufziehen und den Winter überstehen. Vor allem Wildbienen und Marienkäfer lassen es sich in den kalten Monaten im Insektenhotel gut gehen. Dafür verstecken sie sich in den Rundhölzern, Bambusabschnitten und Gitterziegeln der Insektenhotels. Wie viele Zimmer schon belegt sind, erkennst du daran, dass die einzelnen Öffnungen von außen durch die Bewohner verschlossen wurden.

Auch erwachsene Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge überwintern, allerdings ziehen sie sich dafür nicht immer in ein Insektenhotel zurück. Sie suchen sich bereits im Herbst einen geeigneten Ort, an dem sie in der Winterstarre verharren können.

Futterstationen einrichten

Eichhörnchen sowie winteraktive Vögel wie Rotkehlchen, Meise und Fink sind auch im Winter auf Nahrungssuche. Durch die Kälte ist das Nahrungsangebot allerdings nicht mehr so üppig wie in wärmeren Jahreszeiten. Deswegen kannst du ihnen mit Nussmischungen, selbstgemachtem oder gekauftem Vogelfutter in Futterstationen, Meisenknödeln und auch Trinkschalen helfen, gut durch den Winter zu kommen.

Stelle dafür kleine Futterschalen mit Vogelfutter auf, die die Vögel gut erreichen können oder hänge Meisenknödel in Büsche, Hecken und Bäume. Beachte dabei, dass nicht alle Vögel den gleichen Geschmack haben, wenn es ums Futter geht. Hier wird zwischen Weichfutter- und Körnerfressern unterschieden. Die Weichfutterfresser, dazu zählen Rotkehlchen, Amsel und Zaunkönig, bevorzugen Haferflocken, Rosinen und Obst. Körnerfresser wie Fink und Sperling hingegen lieben grobe Körner und Sonnenblumenkerne. Wer da keinen Unterschied macht, sind Meise und Specht. Sie fressen sowohl weiches als auch hartes Futter.

Selbstgemachtes Vogelfutter

Du brauchst:

  • 300 Gramm Kokosfett oder Butterschmalz
  • Zwei Esslöffel Speiseöl, zum Beispiel Raps- oder Sonnenblumenöl
  • Für Körnerfresser: 300 Gramm gemischte Körner, zum Beispiel Sonnenblumenkerne, Hanfsaat und gehackte Nüsse
  • Für Weichfutterfresser: 300 Gramm Haferflocken, Weizenkleie und Rosinen
  • Zweige aus dem Garten oder Wald
  • Einen Blumentopf mit Loch im Boden
  • Draht

So geht’s:

  • Das Fett in einem Topf erhitzen (nicht kochen), bis alles weich ist.
  • Zwei Esslöffel des Speiseöls in die Masse geben und zusammen mit der Körnermischung oder Haferflockenmischung verrühren.
  • Zweige durch die Bodenöffnung des Blumentopfes stecken und mit Draht fixieren.
  • Die vorbereitete Futtermasse in den Topf füllen und erkalten lassen (ggfs. muss die Öffnung weiter abgedeckt werden, damit die weiche Masse nicht herausläuft).
  • Nach dem Erkalten kann der Futtertopf aufgehängt werden.

Alternativ-Tipp für den Balkon

Die Körner-Masse in kleine Schalen füllen, die sicher auf dem Balkon an einem gut erreichbaren Platz aufgestellt werden können. Achte darauf, dass die Schalen nicht umkippen.

Quelle: NDR

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