Kooperation
Deutsche Wildtier Stiftung
Das Engagement für die Umwelt und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen haben bei VILSA Tradition. Seit 2018 arbeitet VILSA eng mit der Deutschen Wildtier Stiftung zusammen und unterstützt sie bei ihrer Arbeit, die Wildtiere und die Natur unserer Heimat zu schützen.

Das haben wir gemeinsam erreicht
Wildbienenschutz
Hochbedroht und unverzichtbar: unsere Wildbienen
Von den 585 Wildbienenarten in Deutschland steht bereits rund die Hälfte auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten (Stand 2011). Ein Alarmsignal – auch für unser Ökosystem, in dem Wildbienen eine unentbehrliche Rolle einnehmen. Seit 2015 liegt ein Hauptaugenmerk der Deutschen Wildtier Stiftung auf dem Schutz der Wildbienen.
Mit der Unterstützung von VILSA und der Kooperation mit institutionellen Flächenbesitzern in Städten werden mehrjährige Blühpflanzen ausgebracht, die den Wildbienen ein vielfältiges Nahrungsangebot bieten. Zudem werden natürliche Niststrukturen wie offene Sandstellen und Steilhänge geschaffen sowie Nisthilfen aufgestellt.
Wildbienenschutz 2018
Gemeinsam mit der Deutschen Wildtier Stiftung haben wir 2018 das Bestäuberprojekt „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“ unterstützt, bei dem 5 Flächen in Charlottenburg-Wilmersdorf und 3 Flächen in Berlin Mitte aufgewertet werden sollen. Dafür haben wir die finanziellen Mittel für die Beschaffung von passendem Saatgut bereitgestellt und die Startfinanzierung übernommen.
Denn bevor die Flächen bepflanzt werden konnten, mussten sie untersucht werden. Zum einen hat die Deutsche Wildtier Stiftung den aktuellen Wildbienenbestand aufgenommen, um die Entwicklung in den nächsten Jahren messen zu können. Zum anderen wurden Hinweise darauf gesammelt, welche Biotoppflegemaßnahmen nötig sind, um die Flächen für Wildbienen aufzuwerten. Mit dem Wissen und dem passenden Saatgut war der Grundstein für das Projekt gelegt.

Unsere Erfolge 2019
Nach den Vorbereitungen in 2018 konnten wir gemeinsam mit der Deutschen Wildtier Stiftung in diesem Jahr insgesamt 32.079 m2 Wildbienenland in Berlin und Hamburg schaffen. Wir haben das Projekt in Berlin weiter vorangetrieben und mit der Pflanzung von drei Wildblumenwiesen den Volkspark Schönholzer Heide in Berlin-Pankow aufgewertet.
Außerdem haben wir dabei unterstützt, Ackerflächen der Stiftung Ausgleich Altenwerder in Hamburg-Wilhelmsburg in artenreiches Grünland umzuwandeln. Dazu wurde ein speziell entwickeltes Saatgut genutzt: Im Vorjahr haben Tiefwurzler den intensiv genutzten Boden aufgelockert, damit in diesem Jahr eine artenreiche, heimische Blühmischung ausgesät werden konnte. Diese ist auf die Bodenverhältnisse abgestimmt und umfasst 54 Pflanzenarten. Die Vielfalt ist wichtig, weil sich viele Wildbienenarten bei der Ernährung hoch spezialisiert haben und sich nur von den Pollen bestimmter Pflanzen ernähren. Und natürlich sind in dieser Saatmischung die Nahrungspflanzen vieler Wildbienenarten enthalten.
Es wurden Flächenvorbereitungen sowie das Saatgut für die Aussaat im Frühjahr 2019 finanziert. Wegen der extremen Trockenheit im Sommer und Herbst 2018 musste die geplante Herbsteinsaat auf das Frühjahr 2019 verschoben werden. Andernfalls wäre die Saat nicht gekeimt oder die jungen Pflanzen wären vertrocknet.
2020: Ein gutes Jahr für die Wildbienen
In 2020 konnte die Deutsche Wildtier Stiftung erneut Ackerflächen der Stiftung Ausgleich Altenwerder im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg mit unserer Hilfe in artenreiche Grünflächen verwandeln. Auch hier kam ein speziell entwickeltes Saatgut mit Tiefwurzlern und einer artenreichen Blühmischung zum Einsatz. Außerdem konnte die Deutsche Wildtier Stiftung wichtige Ergebnisse der Bestandserfassung für Wilhelmsburg verkünden. Diese belegen ein sehr wertvolles Artvorkommen im Untersuchungsgebiet.
Die Ergebnisse liefern auch Hinweise darauf, dass mit Blühflächen, Nisthabitaten und anderen geeigneten Maßnahmen eine bedeutende Förderung der Vielfalt an Wildbienenarten im Bereich der Stiftungsflächen erreicht werden kann.
Das haben wir 2021 erreicht
Im letzten Jahr haben wir unseren Fokus gemeinsam mit der Deutschen Wildtier Stiftung auf städtische Blühflächen gelegt: Auf dem Gelände des Ohlsdorfer Friedhofs in Hamburg entstand ein Lehrpfad, auf dem Besuchende mehr über Wildbienen lernen können. Unser Beitrag: Mit einer Förderung konnte bei der Informationstafel „Blühender Garten“ eine 300 qm große Zierrasen-Fläche in einen blühenden, naturnahen Garten verwandelt werden. Komplett mit Trockenmauer, Heil- und Gewürzpflanzen, Gehölzen und Wildstauden. Hier fühlen sich Wildbienen wohl und die Besuchenden können sich für ihren eigenen Garten inspirieren lassen.

Feldhamsterschutz
Leben neben der Landwirtschaft
Der Feldhamster gehört zu den am stärksten bedrohten Arten in Deutschland und ist auf Regionen mit besonders guter Bodenqualität angewiesen. Gerade hier wird jedoch stets intensive Landwirtschaft betrieben, weshalb Schutzmaßnahmen teuer sind – denn jeder Verzicht auf landwirtschaftliche Nutzung ist mit Ertragseinbußen für die Landwirte verbunden.
Seit 2018 heißt es endlich:
Ackern für den Feldhamster!
Feldhamsterschutz funktioniert nur in Zusammenarbeit mit Landwirten. Deshalb berät die Deutsche Wildtier Stiftung Landwirte zu diesem Thema und bietet ihnen mit unserer Unterstützung eine Prämie, die den Mehraufwand für die Schutzmaßnahmen und entgangene Erträge kompensiert.
In 2018 war die Deutsche Wildtier Stiftung damit so erfolgreich, dass wir gemeinsam über 500.000 m2 Fläche in Niedersachsen, Hessen und Sachsen-Anhalt für den Feldhamster schützen konnten. Viele Landwirte konnten dazu bewegt werden, ihre Ackerflächen nach der Ernte später umzupflügen. So hatte der Feldhamster in diesem Jahr auf 470.000 m2 sogenannte „Stoppelruhe“. Denn in den abgeernteten Stoppeln ist er besser vor Füchsen und Greifvögeln versteckt als auf dem umgepflügten Ackerboden.
Außerdem findet der Feldhamster zwischen den Stoppeln Getreidekörner, die er für den Winter sammeln kann. Auf zusätzlichen 30.000 m2 Acker pflanzten die Landwirte Luzerne – den Schneckenklee – an. Die Pflanze dient als Frischfutter und Deckung für den Hamster. Auf 5.000 m2 Land kam es sogar zum Ernteverzicht, sodass der Feldhamster Schutz in dem stehengelassenen Getreide sowie ausreichend Nahrung finden konnte.

Unsere Erfolge 2019
In 2019 wurde mithilfe engagierter Landwirte insgesamt 170.000 m2 Ackerfläche für den Feldhamster geschützt. So konnten beispielsweise in Sachsen-Anhalt 140.000 m2 Acker auf eine feldhamsterfreundliche Fruchtfolge umgestellt werden: Diese Fläche hat der Landwirt mit verschiedenen Getreiden oder großkörnigen Hülsenfrüchtlern wie Erbsen oder Ackerbohnen bestellt, damit der Feldhamster stets Nahrung und Deckung hat. Deckung vor Fressfeinden hat ihm nach der Ernte auch eine Stoppelruhe geboten.
Auf weiteren 30.000 m2 pflanzten andere Landwirte Luzerne an. Davon profitiert nicht nur der Feldhamster, für den die Pflanzen vitaminreiches Frischfutter darstellen, auch den Boden selbst werten Luzerne auf. Denn die Pflanzen binden über spezielle Bakterien im Wurzelbereich Stickstoff aus der Atmosphäre und sorgen so für eine natürliche Düngung.
2020: Einsatz für den Feldhamster
In 2020 konnten wir an unsere bisherigen Erfolge anknüpfen:
So konnten in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Hessen auf über 523.000 m² gemeinsam mit Landwirten Feldhamsterschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Auf 400.000 m2 Ackerfläche hatte der Feldhamster Stoppelruhe und auf 35.000 m2 wurden feldhamsterfreundliche Kulturen wie Ackerbohne und Erbse im kleinteiligen Streifenanbau angepflanzt. Dazu kommen weitere 20.000 m2, die mit nahrhaften Luzernen bepflanzt wurden. Auf 10.000 m2 wurde eine feldhamsterfreundliche Blühmischung ausgesät.
Außerdem haben wir 2020 zusammen mit der Deutschen Wildtier Stiftung und einem Landwirt in Niedersachsen eine neue Maßnahme zum Schutz des Feldhamsters entwickelt und auf 40.000 m2 umgesetzt: Bei der Ährenernte wird das Getreide mit dem Mähdrescher knapp unter der Ähre abgeschnitten, sodass der Halm größtenteils stehen bleiben und dem Feldhamster weiterhin Deckung bieten kann. Dabei büßte der Landwirt nur 5 bis 10 % seiner Ernte ein – eine viel attraktivere Möglichkeit als der Ernteverzicht.
Das haben wir 2021 erreicht
Mit unseren Spenden und der Hilfe niedersächsischer Landwirte konnte die Deutsche Wildtier Stiftung 2021 auf 326.000 qm Feldhamsterschutzmaßnahmen umsetzen. Auf 271.000 qm davon kam die 2020 entwickelte Ährenernte zum Einsatz, bei der die Hamster trotz Ernte noch Schutz vor Feinden auf dem Acker finden und sich vermehren können. Um den Effekt bewerten zu können, hat die Deutsche Wildtier Stiftung die Zahl an Feldhamsterbauen 2018 (Bild links) und 2021 (Bild rechts) erfasst. Das Ergebnis zeigt, dass sich die Anzahl deutlich erhöht hat und die Maßnahmen wirken!
Es entstanden zusätzlich auf 55.000 qm Blühflächen, die dem Feldhamster frische Nahrung und Deckung bieten. Neben einer von uns finanzierten Blühfläche fand ein Naturerlebnistag statt, an dem sich Besuchende für den Schutz von heimischen Wildtieren begeistern lassen konnten. Fachleute des Bodenbündnisses der Universität Hildesheim konnten außerdem die ausgeklügelten Gangsysteme des Feldhamsters entdecken. Auf einer Exkursion zu einer von uns finanzierten Maßnahmenfläche untersuchten die Expertinnen und Experten den Lebensraum des Feldhamsters.


Wildtierland
Wirtschaften mit der Natur
Die Deutsche Wildtier Stiftung hat sich das Ziel gesetzt, durch Flächenerwerb Lebensräume für Wildtiere und –pflanzen dauerhaft zu sichern. Gemeinsam mit VILSA wurde eine Agrarfläche auf dem stiftungseigenen Gut Klepelshagen in Mecklenburg-Vorpommern wieder wildtierfreundlich gestaltet.
Von den Maßnahmen profitieren die für die Agrarlandschaft typischen Wildtiere wie Feldhase, Feldlerche, Wildbienen, Schmetterlinge und viele Singvogelarten, die in weiten Teilen Deutschlands Opfer der landwirtschaftlichen Intensivierung geworden sind.
2018: Landschaften in besten Händen
In mehreren Schritten in 2018 und 2019 wurde auf dem Gut Klepelshagen eine ehemals monotone Agrarwüste, der sogenannte „Tiefe Kolk“, in einen wildtiergerechten landwirtschaftlichen Acker umgewandelt.
Zunächst wurde eine 350 Meter lange Baumreihe mit Wildobstsorten (Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche) und Ebereschen gepflanzt. Die Baumreihe bietet durch die Blüte im Frühjahr den Insekten wie z. B. Wildbienen ein breites Nahrungsangebot; im Herbst geben die Beeren und Früchte den Vögeln und Säugetieren Nahrung. Im nächsten Schritt wurde eine 2.000 Meter lange Hecke mit Dauerbrachen als Unterbrechung angelegt.
Die dreireihige Feldhecke besteht aus verschiedenen Straucharten (Schlehe, Pfaffenhütchen, Hundsrose, Holunder, Vogelkirsche, Hartriegel) und Gehölzüberhältern (Weißdorn, Feldahorn, Eberesche, Wildobst). Insgesamt wurden über 5.000 Pflanzen ausgebracht.
Durch die dreireihig angelegte Hecke entsteht wertvoller neuer Lebensraum für Vögel, Amphibien, Insekten und für Säugetiere. Darüber hinaus wurde ein 15 Meter breiter Kleegrasstreifen zum Waldrand angelegt und gepflegt, um die harte Trennung zwischen Ackerfläche und Wald aufzuheben.

Unsere Erfolge 2019
In 2019 wurde die wildtierfreundliche Landschaftsgestaltung auf der Ackerfläche „Tiefer Kolk“ auf Gut Klepelshagen fortgeführt:
Zu den bestehenden Gehölzen kamen insgesamt 600 m Baumreihe an zwei Standorten hinzu: 350 m mit wilder Vogelkirsche, Wildbirne und Eberesche sowie 250 m mit alten regionalen Obstsorten. Und auch die Hecke wurde um weitere 500 m ergänzt. Damit unsere Gehölze gut gedeihen und schnell ein Rückzugsort für kleinere Wildtiere werden, hat VILSA dabei unterstützt, die Bewässerung der jungen Pflanzen nach dem Rekordsommer 2018 in diesem Jahr effizienter zu gestalten.
Mit den neuen Baumreihen und den ergänzten Hecken wird der großen Ackerfläche noch mehr Struktur gegeben. Diese ökologischen Trittsteine sind wichtig, um Wildtieren Deckung zu geben und Nahrungsangebot zu schaffen.
2020: Wir schaffen Lebensraum für Wildtiere
In 2020 haben wir uns gemeinsam mit der Deutschen Wildtier Stiftung dem Goldbach gewidmet, der durch das Gut Klepelshagen fließt. Auf einer Gesamtlänge von über einem Kilometer wurde der Bach renaturiert: 241 m wurden entrohrt, um dort den Bachverlauf überirdisch wiederherzustellen. Außerdem wurden natürliche kleine Stauelemente wie Feldsteine und Holz im renaturierten Bachbett platziert, damit das Wasser nicht so schnell abfließt. Zudem bilden diese Bachelemente Kleinstlebensräume und Unterschlupf für Tiere.
Mit diesen Maßnahmen und mit errichteten Staustufen im Bach konnten außerdem zwei Feuchtwiesen renaturiert werden, die der Bach nun beim Hochwasser wieder überstaut.
Eine Vielzahl an Tierarten und diverse Frosch- und Lurcharten nutzen unverbaute Bachverläufe als Trittsteine und Wanderkorridore in der Fortpflanzungszeit oder zur Besiedlung neue Lebensräume. Zu den genannten Arten zählen z. B. Fischotter Teich- und Kammmolche, Erdkröten und Rotbauchunken.
Durch die natürliche Ufergestaltung werden also neue Lebensräume geschaffen. Sandabbrüche und jahreszeitlich variierender Wasserstand erzeugen Lebensraum für Vögel und Insekten wie z. B. diverse Großlibellenarten.
Von der Renaturierung der Feuchtwiesen profitieren in der Vogelwelt insbesondere der Wachtelkönig, Rohrammer, Braun- und Schwarzkehlchen sowie im Bereich der Pflanzen die Kuckuckslichtnelke.
Mit der Renaturierung des Goldbachs und der Feuchtwiesen wurde eine Fläche von knapp 1.150.000 m² im Einzugsbereich durch die Entstehung zahlreicher Habitate ökologisch aufgewertet. Damit entstehen auch potentielle Nahrungsflächen für Schreiadler und Schwarzstorch.
Das haben wir 2021 erreicht
Für 2021 hatten wir uns mit der Deutschen Wildtier Stiftung viel vorgenommen – und haben auch viel geschafft! Zum einen wurde auf dem Fuchsberg eine 500 m lange, dreireihige Hecke mit knapp 1.300 heimische Gehölzen gepflanzt und für die Anwuchszeit mit einem Wildschutzzaun umgeben. Zum anderen entstand die „VILSA Brache“! Das ist eine 17.000 qm große Fläche, die aus der landwirtschaftlichen Produktion genommen, mit Saatgut versehen wurde und bald zahlreichen Wildtieren Rückzugsraum bieten kann.
Wegen krankheitsbedingten Ausfällen und einem harten Wintereinbruch mussten ein paar Ziele aufs Frühjahr 2022 gelegt werden. Zu dieser Zeit werden dann am Knüppelbach Kopfweiden geschnitten und neue Pflanzen gesetzt sowie Sölle freigestellt. Außerdem wird die Deutsche Wildtier Stiftung die Pflanzung von Baumreihen auf einer Länge von 700 m anstoßen. Beide Maßnahmen schaffen zukünftig Nahrung, Unterschlupf und Brutstätten für eine Vielzahl an Tierarten.
