Glossar / Babynahrung
Die Zubereitung von Babynahrung mit Mineralwasser
Das sollte man wissen und beachten!
Bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung mit Mineralwasser sollte darauf geachtet werden, dass das Mineralwasser die besonders strengen Grenzwerte einhält, die die Mineral- und Tafelwasserverordnung für die Zubereitung von Säuglingsnahrung vorschreibt. Hier folgen einige Tipps und Hinweise, wann und wo es vorteilhaft ist, Babynahrung mit Mineralwasser und nicht mit Leitungswasser zuzubereiten.
- Grenzwerte: Wann es sinnvoll ist, Mineralwasser für die Zubereitung von Babynahrung zu verwenden
- Die Überwachung der Trinkwasserqualität
- Grenzwerte für Wasser, das für die Zubereitung von Babynahrung geeignet ist
- Muss Wasser für die Zubereitung von Babynahrung abgekocht werden?
- Weitere Angaben auf den Mineralwasseretiketten und deren Bedeutung
- Zusammengefasst: Was sollte bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung mit Mineralwasser beachtet werden?
Wann es sinnvoll ist, Mineralwasser für die Zubereitung von Babynahrung zu verwenden
Gerade unterwegs, außerhalb der eigenen vier Wände oder auf Reisen, wenn die genaue Herkunft eines Leitungswassers nicht bekannt ist, sollten die Säuglingsnahrung mit einem entsprechend gekennzeichneten Mineralwasser zubereitet werden.
Der Gesetzgeber kann die Wasserleitungen in privaten Haushalten nicht kontrollieren. Unterwegs ist oft kaum sicherzustellen, dass gerade in älteren Gebäuden keine alten Bleirohre für die Trinkwasserversorgung verwendet werden. Sollten noch Bleirohre im eigenen Heim vorhanden sein, ist generell davon abzuraten, das Trinkwasser aus dem Wasserhahn zu verwenden. Das gilt nicht nur für Säuglinge, sondern auch für Kinder und Erwachsene. In Regionen mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung kann es vorkommen, dass selbst das zuständige Wasserwerk die Grenzwerte für die Belastung zum Beispiel mit Nitrat nicht einhalten kann.
Die Überwachung der Trinkwasserqualität
Weil Wasser von existenzieller Bedeutung für den Menschen ist, sind die Grenzwerte für eine Vielzahl von Inhaltsstoffen in der Trinkwasserverordnung festgeschrieben. Durch regelmäßige Kontrollen der örtlichen Wasserwerke werden diese Werte überwacht. Doch nicht immer ist das Trinkwasser aus der Leitung unbedenklich. Die Qualität des eigenen Leitungswassers kann beim zuständigen Wasserversorger erfragt werden.
Grenzwerte für Wasser, das für die Zubereitung von Babynahrung geeignet ist
Für Babys und Kleinkinder ist neben Verunreinigungen mit Uran, Blei oder Pestiziden ein hoher Natrium- und Sulfatgehalt problematisch. Die Nieren von Säuglingen können nur sehr geringe Mengen Natrium ausscheiden. Ein zu hoher Sulfat-Anteil wirkt abführend.
Grenzwerte für ein Wasser, das zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist
- Natrium: 20 ml/l
- Nitrat: 10 mg/l
- Nitrit: 0,02 mg/l
- Sulfat: 240 mg/l
- Fluorid: 0,7 mg/l
- Mangan: 0,05 mg/l
- Arsen: 0,005 mg/l
- Uran: 2 Mikrogramm/l
- Radium-126: 125 mBq/l
- Radium-128: 20 mBq/l
Grenzwerte für Trinkwasser nach der Trinkwasserverordnung
- Blei: 0,01 mg/l
- Cadmium: 0,005 mg/l
- Chrom: 0,05 mg/l
- Cyanid: 0,05 mg/l
- Organische Chlorverbindung: 0,01 mg/l
- Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe: 0,0001 mg/l
- Pestizide, einzelne Substanz: 0,0001 mg/l
- Pestizide, insgesamt: 0,0005 mg/l
- Quecksilber: 0,001 mg/l
Muss Wasser für die Zubereitung von Babynahrung abgekocht werden?
Leitungswasser sollte grundsätzlich abgekocht werden. Besonders dann, wenn es nicht aus dem eigenen Wasserhahn kommt. Das Immunsystem von Säuglingen ist noch nicht für den Umgang mit Keimen und Bakterien ausgelegt. Schon eine geringe Belastung des Wassers mit Keimen kann zu Erbrechen oder Durchfall führen. Den Umgang mit Keimen muss der kleine Körper erst noch „erlernen“. Zum Abkochen des Leitungswasser sollte ein Topf genutzt werden – und kein Wasserkocher, denn dieser stoppt, sobald das Wasser anfängt zu kochen. Das Wasser sollte mindestens vier bis fünf Minuten kochen, um alle Keime zu beseitigen.
Angaben auf den Mineralwasseretiketten und deren Bedeutung
- Mit geringem Gehalt an Mineralien:
Der als fester Bestandteil berechnete Mineralstoffgehalt beträgt nicht mehr als 500 mg/l. - Mit sehr geringem Gehalt an Mineralien:
Der als fester Bestandteil berechnete Mineralstoffgehalt beträgt nicht mehr als 50 mg/l. - Mit hohem Gehalt an Mineralien:
Der als fester Bestandteil berechnete Mineralstoffgehalt beträgt nicht mehr als 1500 mg/l. - Bicarbonathaltig: Der Hydrogencarbonat-Gehalt ist größer als 600 mg/l.
- Calciumhaltig: Der Calciumgehalt ist größer als 150 mg/l.
- Chloridhaltig: Der Chloridgehalt ist größer als 150 mg/l.
- Eisenhaltig: Der Eisengehalt ist größer als 1 mg/l.
- Fluoridhaltig: Der Fluoridgehalt ist größer als 1 mg/l.
- Magnesiumhaltig: Der Magnesiumgehalt ist größer als 50 mg/l.
- Natriumhaltig: Der Natriumgehalt ist größer als 200 mg/l.
- Sulfathaltig: Der Sulfatgehalt ist größer als 200 mg/l.
Welche Bedeutung diese Mineralien für den menschlichen Organismus haben, kann man im Artikel Mineralstoffe und Spurenelemente nachlesen.
Schon gewusst?
Damit das Mineralwasser keimfrei bleibt, kann man einen Teil des Inhalts einer Mineralwasser-Flasche für die Zubereitung der Babynahrung nutzen und den Rest für den Eigenbedarf. So wird kein kostbares Mineralwasser verschwendet, wenn bei der nächsten Zubereitung von Babynahrung eine neue Flasche keimfreies Mineralwasser geöffnet wird.
Zusammengefasst: Was sollte bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung mit Mineralwasser beachtet werden?
- Nur Mineralwasser kaufen, das für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist. Bei VILSA sind das die Sorten leichtperlig, medium und classic. Sie tragen den entsprechenden Hinweis sogar auf dem Etikett.
- Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung nur Mineralwasser verwenden, das natriumarm ist (weniger als 20 mg Natrium pro Liter).
- Leitungswasser grundsätzlich 4–5 Minuten in einem Topf abkochen. Vorsicht bei Wasserkochern, von denen man nicht sicher sein kann, dass sie keimfrei sind.