Glossar / Natürliche Kohlensäure
Natürliche Kohlensäure
Alles rund ums Prickeln im Mineralwasser
Wer eine kohlensäurehaltige Mineralwasserflasche öffnet, der hört ein Zischen, sieht Bläschen aufsteigen und spürt ein Prickeln auf der Zunge. Doch worum handelt es sich bei der Kohlensäure eigentlich und wie gelangt sie ins natürliche Mineralwasser?
Was ist Kohlensäure?
Kohlensäure (H2CO3) entsteht, wenn Kohlenstoffdioxid (CO2) mit Wasser (H2O) reagiert. Es handelt sich um eine anorganische Säure. Wie der Name schon verrät, sorgt sie dafür, dass Mineralwasser mit Kohlensäure chemisch gesehen im leicht sauren Bereich liegt, also einen niedrigeren pH-Wert aufweist. Während stille Mineralwasser in der Regel einen neutralen pH-Wert von etwa 7 haben, liegen kohlensäurehaltige Mineralwasser bei einem pH-Wert rund um 5,5, fand Ökotest heraus. Das stille VILSA Mineralwasser naturelle hat zum Beispiel einen pH-Wert von 7,7 und das prickelnde VILSA classic einen pH-Wert von 4,8 – 4,9.
Kohlensäure ist im Mineralwasser nicht sichtbar, denn sie ist eine klare, farblose und geruchslose Flüssigkeit, die unter Druck im Wasser gebunden bleibt. Wenn eine Flasche geöffnet wird, löst sich der Druck jedoch. Die Kohlensäure reagiert und zerfällt wieder zu Kohlenstoffdioxid. Und genau dieses Gas sehen wir als sprudelnde Bläschen aus dem Wasser entweichen.
Mineralwasser mit natürlicher Kohlensäure
Mineralwasser darf laut Mineral- und Tafelwasserverordnung grundsätzlich nicht verändert werden. Eine Ausnahme: Kohlensäure darf hinzugefügt und entzogen werden. Letzteres bedeutet: Kohlensäure kann auch natürlich im Mineralwasser enthalten sein. Das passiert wie folgt.
Wenn in vulkanischen Regionen tief im Boden Magma abkühlt und erstarrt, entsteht Kohlenstoffdioxid. Das Gas dringt durch die Bodenschichten und steigt auf, bis es auf eine wasserführende Schicht trifft. Hier – immer noch tief unter der Erde – ruht natürliches Mineralwasser, das sich auf seiner Reise durch die Gesteinsschichten mit Mineralstoffen angereichert hat. Das Mineralwasser reagiert mit dem Kohlenstoffdioxid und bindet es als Kohlensäure.
Mineralwasser, das bereits in der tiefen Quelle Kohlensäure enthält, entsteht also nur dort, wo es vulkanische Aktivität gibt oder gab. In Deutschland gehört laut der Wissensplattform Erde und Umwelt (ESKP) zum Beispiel die Eifel, die Rhön, der Schwarzwald, der Westerwald, das Vogtland und das Erzgebirge dazu.
Arten von Mineralwasser mit Kohlensäure
Gibt es natürliche Kohlensäure also nur in Mineralwasser aus vulkanischen Regionen? Nein, denn natürliche Kohlensäure kann aufgefangen werden und einem anderen Wasser unter Druck hinzugegeben werden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit definiert deshalb verschiedene Arten von Mineralwasser in Bezug auf Kohlensäure:
- Natürliches Mineralwasser:
Das Wasser enthält ohne nähere Bestimmung keine Kohlensäure. - Natürliches kohlensäurehaltiges Mineralwasser:
Das Wasser enthält in der Flasche die gleiche Menge Kohlensäure, mit der es bereits gefördert wurde. - Natürliches Mineralwasser mit eigener Quellkohlensäure versetzt:
Das Wasser enthält zusätzliche Kohlensäure, sie entstammt aber der eigenen Quelle. - Natürliches Mineralwasser mit Kohlensäure versetzt:
Das Wasser enthält Kohlensäure anderer Herkunft, zum Beispiel aus einer anderen Quelle.
Kohlensäure in Getränken: eine kurze Geschichte
Neben Quellen, in denen das Wasser auf natürliche Weise sprudelt, muss die Kohlensäure anderen Getränken hinzugegeben werden. Den Grundstein dafür legte 1741 der Chemiker William Brownrigg. Er erkannte, dass Kohlensäure in Wasser gelöstes Kohlenstoffdioxid ist.
Dieses Wissen nutzte 1772 Joseph Priestley, der erstmals mit Kohlenstoffdioxid angereichertes Wasser herstellte – das Sodawasser. Über den genauen Hergang informiert das McGill Office for Science and Society (OSS).
In großen Mengen konnte Wasser mit Kohlensäure aber erst etwas später hergestellt werden – erstmals von dem Unternehmer Jacob Schweppe.
Verträglichkeit von Kohlensäure
Bei dem Wort „Säure“ horchen viele auf und denken an ätzende Substanzen. So haben sich Vorurteile gegen kohlensäurehaltige Getränke etabliert. Das stimmt und das stimmt nicht:
Stimmt
Sodbrennen:
Beim Aufstoßen kann Magensäure in die Speiseröhre gelangen und zu Sodbrennen führen. Das liegt aber nicht an der Kohlensäure per se, sondern an den Bläschen aus CO2, die Magen und Speiseröhre reizen können.
Stimmt nicht
Schlecht für die Zähne:
Weil Kohlensäure an der Luft schnell zu CO2 und Wasser zerfällt, kann sie den Zahnschmelz nicht angreifen.
Übersäuerung:
Kohlensäure zerfällt schnell, spätestens im Magen. Das entstandene CO2 wird durch Aufstoßen aus dem Körper getragen oder gelangt über das Blut in die Lunge und wird ausgeatmet.
So kann Kohlensäure keinen übersäuernden Effekt auf den Körper haben.
Blähungen:
Weil Kohlensäure spätestens im Magen zerfällt, gelangt sie überhaupt nicht in den Darm und kann dort auch keine Blähungen verursachen.
Quellen: Ökotest, Informationszentrale Deutsches Mineralwasser
Vorteile von Kohlensäure:
- Konservierende Wirkung:
Kohlensäure hemmt das Wachstum der natürlichen Mikroflora im Wasser. So trägt sie zur Haltbarkeit von Mineralwasser bei. - Minderung des Hungergefühls:
Das freigesetzte Kohlenstoffdioxid füllt den Magen. - Verbesserte Durchblutung:
In Mund und Magen kann ein Dehnungsreiz durch die Kohlensäure entstehen, der die Durchblutung der Schleimhäute fördert. - Reinigung der Geschmackspapillen:
Das prickelnde Wasser sorgt für ein frisches Mundgefühl und macht Geschmacksunterschiede besser wahrnehmbar. - Mehr Mineralstoffe:
Natürliche Kohlensäure hilft dabei, Mineralstoffe aus dem Gestein zu lösen. Ein Mineralwasser mit viel natürlicher Kohlensäure in der Quelle hat also in der Regel eine hohe Mineralisierung.
Schon gewusst?
Die Kohlensäure in VILSA Getränken stammt aus einer natürlichen Kohlensäurequelle in Bad Driburg/Herste und wird unseren Getränken in unterschiedlichen Mengen zugeführt – für leichtperlige bis prickelnde Erfrischung.
