Glossar / Dehydration
Dehydration
Das leise Risiko
Im Zustand der Dehydration, auch als Flüssigkeitsmangel bekannt, erfährt der Körper, wie der Begriff bereits andeutet, einen Mangel an ausreichender Flüssigkeitszufuhr. Diese Unterversorgung kann zu Beeinträchtigungen und gesundheitlichen Schäden führen, die kurz- und langfristig erhebliche negative Auswirkungen haben können. Insbesondere Kinder und ältere Menschen sind häufig von einem Flüssigkeitsmangel betroffen. In diesem Artikel findest du umfassende Informationen zu diesem Thema.
- Was ist Dehydration?
- Dehydration: Symptome und Anzeichen
- Ursachen: Wie entsteht eine Dehydrierung?
- Flüssigkeitsmangel und seine Folgen
- Arten der Dehydrierung im Überblick
- Diagnose und Behandlung einer Dehydration
- Dehydration: Vorbeugung ist die beste Behandlung
- Fazit: Die besten Tipps gegen Dehydration auf einen Blick
- Häufig gestellte Fragen zu Dehydration
Was ist Dehydration?
Die Dehydration, auch als Flüssigkeitsmangel bekannt, tritt auf, wenn dem Körper eine erhebliche Menge Flüssigkeit fehlt. Dies geschieht, wenn der Körper über einen längeren Zeitraum mehr Flüssigkeit verliert als er aufnimmt. Dehydration entwickelt sich oft schleichend aufgrund unzureichender Flüssigkeitszufuhr, kann aber auch durch Faktoren wie Durchfall, Erbrechen, intensives Schwitzen und andere Ursachen begünstigt oder ausgelöst werden. Wenn also zu wenig Flüssigkeit in und um die Körperzellen vorhanden ist, beginnt der Körper allmählich auszutrocknen. Unser Körper besteht im Allgemeinen zu etwa 55-70% aus Wasser, abhängig vom Alter. In diesem Wasser sind essenzielle Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium gelöst. Durch das Blut, das zu 90% aus Wasser besteht, werden diese Elektrolyte sowie lebenswichtiger Sauerstoff transportiert und im gesamten Körper verteilt. Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr führt dazu, dass das Blut eindickt, langsamer fließt und die Versorgung dieser lebenswichtigen Nährstoffe nur noch eingeschränkt erfolgt. Daher kann ein Flüssigkeitsdefizit ernsthafte Auswirkungen auf viele Körperfunktionen, die Organe und unsere Gesundheit im Allgemeinen haben.

Dehydration: Symptome und Anzeichen
Es gibt viele Anzeichen und Symptome, die auf eine Dehydration des Körpers hinweisen:
- Durst, trockener Mund
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit, Schwäche und Konzentrationsschwäche
- trockene, juckende Haut, rissige Lippen
- dunkel gefärbter Urin und Abnahme der Menge
- anhaltende Verstopfung
- Gewichtsverlust
- eingesunkene Augen
- Übelkeit und Appetitlosigkeit
- Muskelkrämpfe
- Kreislaufbeschwerden, Schwindel
- Verwirrtheit, Benommenheit
- Bewusstlosigkeit
Ursachen: Wie entsteht eine Dehydrierung?
Eine Dehydration kann verschiedene Ursachen haben. Vor allem Kinder und ältere Menschen sind häufiger von einem Flüssigkeitsmangel betroffen, bei beiden Altersgruppen gibt es dafür unterschiedliche Ursachen:
Ursachen von Flüssigkeitsmangel bei Kindern:
- geringere Flüssigkeitsreserven
- schnellerer Flüssigkeitsverlust
- Vergesslichkeit
- kein bis schwaches Durstgefühl
Ursachen von Flüssigkeitsmangel bei älteren Menschen:
- verringertes Durstgefühl
- Inkontinenz und eine überaktive Blase
- Scham, beispielsweise aufgrund von Ungeschicklichkeit beim Öffnen von Flaschen oder Dosen
- Demenz und Vergesslichkeit
- Schluckstörungen, tritt häufig bei Demenz oder nach einem Schlaganfall auf
- Erkrankungen (z.B. Diabetes, Blutvergiftung, Fieber, Erbrechen und Durchfall)
- Schwere Verletzungen (z.B. großflächige Verbrennungen)
- Wasserentziehende Medikamente
Flüssigkeitsmangel und seine Folgen
Die häufigsten Folgen einer Dehydration:
- Trockene Haut: Dehydration führt zu trockener Haut, Falten und müdem Aussehen. Bei anhaltendem Flüssigkeitsmangel kann dies sogar bis zur Exsikkose (Austrocknung des Körpers) führen.
- Austrocknen der Schleimhäute: Ein erhöhtes Risiko für Infektionen der Atemwege.
- Müdigkeit und Schwäche: Bei einem Flüssigkeitsmangel verringert sich das Blutvolumen, was wiederum zu einer Beeinträchtigung des Sauerstofftransports im Körper beeinträchtigt.
- Schwindel und Kopfschmerzen: Das Gehirn reagiert empfindlich auf eine negative Veränderung im Flüssigkeitshaushalt und neigt daher zu Schwindel und Kopfschmerzen.
- Nierenprobleme: Da die Nieren eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Wasserhaushalts im Körper spielen, kann ein unzureichender Flüssigkeitszustand zu einer Belastung der Nieren führen und das Risiko von Nierensteinen erhöhen.
- Verdauungsprobleme: Eine Dehydration kann zu Verstopfungen und Verdauungsproblemen führen.
- Urinveränderungen: Die Urinmenge kann abnehmen, was langfristig zu einer Gefahr für eine Harnwegsinfektion führen kann.
- Erhöhtes Risiko von Hitzschlag: Besonders bei erhöhten Temperaturen oder intensiver körperlicher Betätigung kann eine Dehydration zu einem Hitzschlag führen, welcher im Zweifel auch tödlich enden kann.
- Niedriger Blutdruck durch Abnahme der Blutmenge: Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Herz das Gehirn und die Extremitäten nicht mehr ausreichend versorgen, was zu Bewusstseinsstörungen, kalten Händen und Füßen führen kann.
- Wundheilung: Dehydrierte Gewebe können trocken und weniger geeignet für eine effektive Wundheilung sein.
- Muskelkrämpfe, Krampfanfälle: Dehydration kann die Durchblutung beeinträchtigen, was dazu führen kann, dass weniger Sauerstoff und Nährstoffe zu den Muskeln gelangen. Dies kann die Muskeln anfälliger für Krämpfe machen.
- Erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel (Thromben): Dehydration führt dazu, dass das Blut dicker wird, da weniger Wasser vorhanden ist, um es zu verdünnen. Ein dickflüssiges Blut erhöht das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln, da die Beweglichkeit der Blutzellen eingeschränkt ist und sie eher dazu neigen, sich zu verklumpen.
Arten der Dehydrierung im Überblick
1. Isotonische Dehydration:
Bei einer isotonischen Dehydration fehlen Wasser und Natrium im gleichen Verhältnis. Dies kann beispielsweise durch Blutungen, Verbrennungen oder Durchfall verursacht werden. In diesem Fall nimmt die Flüssigkeitsmenge außerhalb der Zellen ab, was zu einem Ungleichgewicht führt.
2. Hypertone Dehydration:
Bei einer hypertonen Dehydration fehlt dem Körper mehr Wasser als Natrium, zum Beispiel durch starkes Schwitzen. Dies führt dazu, dass das Flüssigkeitsvolumen sowohl im äußeren (Extrazellulärraum) als auch im inneren Teil der Zelle (Intrazellulärraum) verringert ist.
3. Hypotone Dehydration:
Bei einer hypotonen Dehydration verliert der Körper relativ mehr Natrium als Wasser – zum Beispiel durch Nieren- oder Nebennierenerkrankungen. Auch eine übermäßige Wasserzufuhr ohne ausreichende Salzzufuhr, etwa bei starkem Schwitzen oder Durchfall, kann eine hypotone Dehydration verursachen. Der Natriumverlust führt zu einem Abfall des osmotischen Drucks im Extrazellulärraum. Infolgedessen strömt Wasser osmotisch in die Zellen, die dadurch anschwellen können. Gleichzeitig verringert sich das Volumen des Extrazellulärraums.
Alle Dehydrationsarten zeigen ähnliche Symptome wie Bewusstseinsstörungen und Krampfanfälle. Je nach Art der Dehydration ist eine individuell angepasste Flüssigkeitszufuhr erforderlich. Schon ein 2%iger Flüssigkeitsverlust kann geistige Beeinträchtigungen verursachen, während ein Mangel von 12% akute Gefahren wie Schock und Koma birgt. Längerfristige Dehydration kann chronische Störungen mit breiten Auswirkungen verursachen. Daher ist frühzeitiges Erkennen und Reagieren auf Anzeichen für eine Dehydration entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu verhindern.
Diagnose und Behandlung einer Dehydration
Die medizinische Feststellung und Behandlung von Dehydration hängt vom Schweregrad ab. Je nach Schweregrad der Dehydration sind unterschiedliche Maßnahmen erforderlich:
1. Leichter Flüssigkeitsmangel (bis zu 2% Verlust):
- Eigenständiger Ausgleich durch reichliches Trinken in kleinen Schlucken.
- Verwendung von Getränken, die Elektrolyte enthalten, um den Salzhaushalt auszugleichen.
2. Mittelschwerer Flüssigkeitsmangel (2-5% Verlust):
- Fortgesetztes Trinken in kleinen Mengen.
- Elektrolythaltige Getränke wie Fruchtschorlen.
- Bei Bedarf ärztliche Beratung und Überwachung.
3. Schwerer Flüssigkeitsmangel (über 5% Verlust):
- Möglicher Bedarf an intravenösen Infusionen, um schnell Flüssigkeit und Elektrolyte zuzuführen.
- Genauere ärztliche Untersuchung, um den genauen Bedarf an Elektrolyten festzustellen.
Behandlung:
Generell ist es wichtig für die Behandlung eines Flüssigkeitsmangels, die Ursache zu identifizieren, um diese effektiv beheben zu können. Zum Beispiel durch verbessertes und achtsames Trinkverhalten oder die Behandlung von zugrunde liegenden Erkrankungen. Zudem können Symptome parallel behandelt und gelindert werden, wie zum Beispiel Schmerzmittel bei Kopfschmerzen oder Feuchtigkeitscreme gegen trockene Haut. Vor allem bei schweren Dehydrationen kann die Selbstbehandlung oft nicht ausreichen und sollte ärztlich abgeklärt und beobachtet werden, um mögliche Komplikationen und Folgen zu verhindern.

Dehydration: Vorbeugung ist die beste Behandlung
Um einer Dehydration vorzubeugen, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr entscheidend: Ein täglicher Konsum von 1,5 bis 2 Litern Wasser und eine zusätzliche Flüssigkeitsaufnahme über Nahrung wie Obst und Gemüse. Dieser Bedarf kann jedoch je nach individuellen Bedingungen variieren, weshalb man auf Anzeichen von Dehydration aufpassen sollte und die Flüssigkeitszufuhr entsprechend angepasst werden muss. Doch nicht nur im Alltag, sondern vor allem bei bestimmten Situationen ist es besonders wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Hohe Temperaturen und körperliche Anstrengung (Sport): Bei warmem Wetter und intensiver körperlicher Aktivität verliert der Körper mehr Flüssigkeit durch Schwitzen. Daher ist es wichtig, regelmäßig Wasser zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Krankheiten mit Fieber, Durchfall oder Erbrechen: Bei Krankheiten, die mit Fieber, Durchfall oder Erbrechen einhergehen, besteht ein erhöhter Bedarf an Flüssigkeitszufuhr. Dies hilft, den Verlust auszugleichen und den Körper zu unterstützen.
Menstruation, Schwangerschaft und Stillzeit: Während ihrer Periode, bei einer Schwangerschaft, sowie beim Stillen haben Frauen einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf. Es ist wichtig, während dieser Phasen ausreichend zu trinken, um den gesteigerten Bedarf zu decken.
Ältere Menschen und Kinder: Vor allem bei älteren Menschen und Kindern gibt es ein geringes bis kein Durstgefühl. Daher sollte man bei diesen beiden Altersgruppen besonders bewusst darauf achten, dass ausreichend getrunken wird, um Dehydration zu vermeiden.
Bestimmte medizinische Zustände: Einige medizinische Zustände, wie Diabetes oder Nierenerkrankungen, können den Flüssigkeitsbedarf beeinflussen. In solchen Fällen ist es wichtig, die individuellen Empfehlungen eines Arztes zu beachten.
Tipps zur Vorbeugung:
1. Regelmäßiges Trinken, am besten Mineralwasser und ungesüßter Tee.
2. Wasserzufuhr in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel Sport, Krankheit, hohen Temperaturen erhöhen.
3. Ein Bewusstsein für Durst schaffen.
4. Gesunde Getränke wählen, die nicht entwässernd wirken.
5. Ernährung mit Flüssigkeit durch frisches Obst, Gemüse und Suppen ergänzen.
6. Gewohnheiten schaffen und Trinken bewusst in den Alltag integrieren, zum Beispiel die Getränke in Sichtweite platzieren.
7. Auf Symptome achten, wie zum Beispiel Durst oder dunkler Urin.

Fazit: Die besten Tipps gegen Dehydration auf einen Blick
Die Vermeidung von Dehydration ist besonders wichtig für die Aufrechterhaltung der Gesundheit. Ein bewusstes und regelmäßiges Trinkverhalten, insbesondere in Situationen mit erhöhtem Flüssigkeitsbedarf, bildet die Grundlage für die Vorbeugung von Dehydration. Die Identifikation von Symptomen und die Anpassung der Flüssigkeitszufuhr je nach individuellen Bedürfnissen sind entscheidend, insbesondere bei Kindern, älteren Menschen, schwangeren Frauen und Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen. Präventive Maßnahmen wie die Auswahl von gesunden Getränken und eine ausgewogene Ernährung tragen dazu bei, den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen. Ein proaktiver Ansatz, unterstützt durch bewusste Gewohnheiten, schützt vor den negativen Auswirkungen einer Dehydration und fördert das allgemeine Wohlbefinden.
Häufig gestellte Fragen zu Dehydration
Der Begriff „Exsikkose“ wird häufig als Synonym für „Dehydration“ verwendet, um einen schweren Flüssigkeitsmangel zu kennzeichnen. Exsikkose bezieht sich jedoch genauer auf eine extreme Form der Dehydration, die als regelrechtes Austrocknen des Körpers bekannt ist und lebensbedrohlich sein kann. Einfach gesagt stellt der Begriff Dehydration also den allgemeinen Oberbegriff für einen Flüssigkeitsmangel dar, der verschiedene Schweregrade umfasst, wobei die Exsikkose eine besonders schwere Form der Dehydration ist.
Die Begriffe „Dehydration“ und „Dehydratation“ werden oft synonym gebraucht, um einen Flüssigkeitsmangel im Körper zu beschreiben. Der Begriff „Dehydration“ ist geläufiger im alltäglichen Sprachgebrauch, während „Dehydratation“ eher in fachsprachlichem Kontext verwendet wird. Trotz dieser Unterscheidung sind beide Begriffe inhaltlich weitgehend identisch, und es besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen ihnen.
Bei einer Dehydration verringert sich das Blutvolumen, was zu einer reduzierten Sauerstoffversorgung des Gehirns führen kann. Insbesondere der durch die Dehydration bedingte Mangel an Sauerstoff und Nährstoffen im Gehirn kann zu Kopfschmerzen und anderen neurologischen Symptomen führen.
Die Kopfschmerzen bei Dehydration sind nicht auf einen bestimmten Bereich beschränkt. Sie können im gesamten Kopf auftreten und von leicht bis intensiv variieren.
Bei schweren Symptomen wie starkem Schwindel, Bewusstseinsstörungen, anhaltendem Erbrechen, sehr dunklem Urin oder anderen Anzeichen schwerer Dehydration sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Auch wenn die Selbstbehandlung nicht ausreichend ist oder wenn bestimmte Risikogruppen wie Kinder, ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen betroffen sind, ist ärztliche Beratung ratsam.