Eine Person in einem weißen Hemd hält ein Glas mit klarem Wasser in der ausgestreckten Hand.

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Kalk im Leitungswasser

Ist das Konsumieren von kalkhaltigem Wasser gesundheitsschädlich und kann man eine gute Trinkwasserqualität überhaupt gewährleisten?
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Kalkhaltiges Wasser trinken?

Die Unsicherheit vieler Verbraucher bezüglich des Konsums von Leitungswasser und der potenziellen Gesundheitsrisiken von Kalk im Wasser spiegelt die vielfältigen Bedenken im Zusammenhang mit der allgemeinen Trinkwasserqualität in Deutschland wider. In diesem Artikel findest du alle wichtigen Informationen zu diesem Thema.


Was ist kalkhaltiges Wasser?

Kalk gelangt auf natürliche Weise in unser Leitungswasser durch verschiedene Gesteinsschichten. Hauptsächlich besteht dieser Kalk aus den Mineralien Calcium (Ca) und Magnesium (Mg) und liegt im Leitungswasser meist in Form von Calciumhydrogencarbonat Ca(HCO3)2 vor. Die Anwesenheit von Kalk im Wasser wird oft mit der Härte des Wassers erklärt. Die Wasserhärte steigt mit dem Gehalt an Mineralien, und je nach Region in Deutschland kann das Leitungswasser unterschiedlich kalkhaltig und somit weicher oder härter sein. Die Wasserhärte wird in der Regel anhand des Calciumcarbonat-Gehalts in drei Kategorien eingeteilt: weich, mittelhart oder hart.

Weiches Wasser: enthält weniger als 1,5 Millimol pro Liter.

Mittelhartes Wasser: enthält zwischen 1,5 und 2,5 Millimol pro Liter.

Hartes Wasser: enthält mehr als 2,5 Millimol pro Liter.

In Deutschland wird die Wasserhärte auch auf einer Skala gemessen, die in Grad Deutscher Härte (°dH) eingeteilt ist. Das bedeutet, dass weiches Wasser auf der Skala etwa zwischen 0 und 7 °dH liegt, mittelhartes Wasser zwischen 7 und 14 °dH und hartes Wasser zwischen 14 und 21 °dH.

Nahaufnahme eines stark verkalkten Wasserhahns mit sichtbaren weißen Ablagerungen.

Was verursacht Kalk im Leitungswasser?

Es ist völlig natürlich, dass Leitungswasser Kalk enthält. Dies ist ein wichtiger Bestandteil des Wasserkreislaufs und der Entstehung von Trinkwasser. Regenwasser dringt in die Erdoberfläche ein und durchläuft mehrere Bodenschichten, um schließlich in unser Grundwasser zu gelangen. Während dieses Prozesses durchquert das Wasser verschiedene Gesteinsschichten, darunter auch solche, die kalkhaltig sind. Je nach Region variieren die Konzentrationen an Mineralstoffen in diesen Gesteinsschichten und diese werden dann vom Wasser aufgenommen. Die gängigsten Mineralstoffe sind Calcium- und Magnesiumhydrogencarbonat. Das gewonnene Grundwasser wird von uns Menschen zur Trinkwassergewinnung genutzt. 

Wie bereits erwähnt, variiert der Mineral- und Kalkgehalt im Leitungswasser je nach Region. Dieser erhöhte Kalkgehalt kann sich besonders auf den Geschmack von Leitungswasser auswirken. Möglicherweise ist es dem ein oder anderen auch im Urlaub schon mal aufgefallen, dass das Wasser in verschiedenen Ländern unterschiedlich schmeckt und häufig nach Chlor riecht.

In der gesamten EU sind für alle Mitgliedsstaaten verbindliche Qualitätsstandards gemäß den EU-Trinkwasserrichtlinien vorgeschrieben. Es gibt aber auch Länder, in denen vor dem Trinken von Leitungswasser sogar gewarnt wird. Diese Warnung liegt nicht am möglicherweise hohen Kalkgehalt, sondern vielmehr an anderen Verunreinigungen und Bakterien, die im Leitungswasser vorhanden sein können.

Auswirkungen von kalkhaltigem Wasser

Welche gesundheitlichen Auswirkungen hat kalkhaltiges Leitungswasser?

Viele Verbraucher hegen immer noch den Glauben, dass der Konsum von kalkhaltigem Wasser zu Arterienverkalkungen führen könnte. Dieser Mythos wurde jedoch widerlegt, und selbst die Deutsche Herzstiftung gibt Entwarnung. Die Ablagerungen von Kalk in Arterien und Gefäßen sind die Konsequenzen verschiedener anderer Erkrankungen. Meist werden diese Erkrankungen durch einen ungesunden Lebensstil begünstigt. Insbesondere eine schlechte Ernährung, Übergewicht, mangelnde körperliche Aktivität sowie der Konsum von Zigaretten und Alkohol können zu Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes (Zuckerkrankheit) oder erhöhten Cholesterinwerten im Blut führen. Genau diese Erkrankungen fördern wiederum die Entstehung und Ablagerung von Substanzen in den Gefäßwänden und Arterien.  

Wie wirkt sich kalkhaltiges Wasser auf Haushaltsgeräte aus?

  • Verkürzte Lebensdauer von Haushaltsgeräten, sofern diese nicht regelmäßig entkalkt werden – führt zu erhöhtem Aufwand bei der Reinigung.
  • Erhöhter Energieverbrauch aufgrund von Kalkablagerungen in den Geräten – betrifft beispielsweise die Heizstäbe von Wasserkochern.
  • Bildung von Kalkschichten und lockeren, bröckeligen Ablagerungen in Haushaltsgeräten – diese Probleme können Wasserkocher, Kaffeemaschinen und ähnliche Geräte betreffen.
  • Weiße, schlierenhafte Kalkablagerungen an Armaturen in Badezimmern und Küchen, so wie in Spülmaschinen und auf dem Geschirr.

Calcium und Magnesium in kalkhaltigem Wasser

Junge Frau mit Brille sitzt am Schreibtisch, liest ein Buch und hält ein Glas Wasser in der Hand.

Calcium und Magnesium sind zwei essenzielle Mineralstoffe, die für den menschlichen Körper von großer Bedeutung sind. Calcium spielt eine zentrale Rolle im Knochen- und Zahnaufbau, aber es ist auch entscheidend für verschiedene Gehirnfunktionen und Nervenprozesse. Ein Mangel an Calcium kann sich durch Schlafstörungen, Reizbarkeit und Schwindel bemerkbar machen. Ein gesunder Erwachsener benötigt in der Regel zwischen 50 und 300 Milligramm Calcium pro Tag.

Magnesium ist ebenfalls ein unverzichtbarer Mineralstoff für den menschlichen Körper. Es ist bekannt für den Schutz von Muskeln und Knochen, den Aufbau von Proteinen sowie die Freisetzung von Hormonen und anderen Botenstoffen. 

In der Regel ist eine gewisse Menge Kalk im Trinkwasser unbedenklich, allerdings ist hierbei zu beachten, dass die in Leitungswasser enthaltenen Mineralstoffe zum Beispiel nicht ausreichen würden, um den täglichen Bedarf eines Menschen zu decken. Die Mineralstoffe in Kalkverbindungen sind für den Körper eher schwer löslich. Der menschliche Körper bezieht die lebensnotwendigen Mineralstoffe hauptsächlich aus einer abwechslungsreichen Ernährung, die Gemüse, Obst, Milch- und Vollkornprodukte einschließt. Zusätzlich bietet Mineralwasser eine praktische Möglichkeit, den Körper mit diesen wichtigen Mineralstoffen zu versorgen und ergänzt somit optimal eine ausgewogene Ernährung.

Kalkhaltiges Wasser: Die Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile:

1.Aufnahme von Calcium und Magnesium

2.Kann weitere Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Kalium und Natrium enthalten

Nachteile:

1.Geschmacksveränderung von Leitungswasser, Tee und Kaffee

2.Kalkablagerung im Haus

3.Verkürzte Lebensdauer von Haushaltsgeräten

4.Erhöhter Energieverbrauch

5.Nährstoffmangel beim Gießen von Pflanzen

6.Vermehrte Benutzung von Weichspüler beim Waschen

7.Trockene Haut, stumpfes und glanzloses Haar

Woran erkenne ich kalkhaltiges Wasser?

Kalkhaltiges Wasser ist in erster Linie an seinem Geschmack zu erkennen und an den weißen Rückständen, die im Haushalt aufzufinden sind. Wasser mit einem hohen Kalkgehalt kann dazu führen, dass sowohl Kaffee als auch Tee weniger aromatisch schmecken und nicht so lecker sind wie bei weichem, kalkarmen Wasser. 

Kalk ist besonders an den weißen Ablagerungen zu erkennen, die vor allem in der Küche und im Badezimmer auftreten, wie an Wasserhähnen, Armaturen und Waschbecken. Diese Ablagerungen können auch durch den Geschirrspüler auf das Geschirr übertragen werden, wodurch Geschirr, insbesondere Gläser, mit einem leichten, weißen Schleier bedeckt werden. Am auffälligsten sind Kalkablagerungen in Wasserkochern, wo oft kleine, weiße Kalkpartikel im Wasser zu sehen sind.

Kalkgehalt des eigenen Leitungswassers bestimmen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Kalkgehalt und somit auch den Härtegrad des eigenen Leitungswassers zu bestimmen: 

  1. Viele Städte und Gemeinden bieten Informationen über die Wasserhärte des örtlichen Wasserversorgers an. Diese können von den Verbrauchern leicht eingesehen werden. 
  2. Hauseigentümer erhalten in der Regel zusammen mit ihrer Wasserjahresabrechnung eine Übersicht über den Härtegrad des Leitungswassers ihres Grundstücks. 
  3. Es ist zudem auch möglich, die Wasserhärte selbst zuhause zu testen, indem man zum Beispiel Indikatorstreifen aus der Apotheke oder Wasseranalyse-Kits aus dem Internet kauft. Bei einer solchen Analyse kann nicht nur der Kalkgehalt ermittelt werden, sondern auch das Vorhandensein anderer potenzieller Schadstoffe im Leitungswasser überprüft werden.

Was kann man gegen kalkhaltiges Wasser tun?

Bei sehr kalkhaltigem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass eine gründliche und regelmäßige Kalkentfernung durchgeführt wird, um Ablagerungen zu verhindern. Hier sind einige Tipps für den Umgang mit, die Bekämpfung und die Vorbeugung von Kalkablagerungen:

Haushaltsmittel wie Zitronen(säure) und Essig können bei der Beseitigung von Kalkablagerungen an Haushaltsgeräten hilfreich sein, da sie den Kalk lösen und dieser sich dann einfacher entfernen lässt. Es sollte jedoch beachtet werden, dass vor der Verwendung von Zitronensäure das jeweilige Reinigungshandbuch des Haushaltsgerätes sorgfältig gelesen wird, da das Benutzen von Zitronen(säure) bei bestimmten Materialien zu Schäden führen kann.

Das Gießen von Zimmerpflanzen sollte am besten mit Mineralwasser oder Regenwasser erfolgen, um Nährstoffmängel in den Pflanzen zu verhindern.

Der Kalkgehalt kann durch Filter und Wasserbehandlungsanlagen verringert werden. Es gibt verschiedene Lösungen, wie Hauseingangsgeräte, die das gesamte Rohrleitungssystem filtern, oder Einzelplatzlösungen, die beispielsweise das Wasser für die Zubereitung von Tee filtern.

Haushaltsgeräte sollten gemäß den Anweisungen richtig eingestellt werden. Bei neueren Modellen von zum Beispiel Spülmaschinen kann der Härtegrad des Wassers eingestellt werden.

Die Verwendung von Mineralwasser kann auch für andere Haushaltsgeräte, wie zum Beispiel Wasserkocher, verwendet werden, um Kalkablagerungen zu reduzieren.

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Fazit: Kann man kalkhaltiges Wasser bedenkenlos trinken?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Qualität des Leitungswassers in Deutschland strengen Kontrollen unterliegt. Leitungswasser kann dem Körper zwar geringe Mengen an Calcium und Magnesium liefern, jedoch reicht dies allein in der Regel nicht aus, um den täglichen Bedarf an diesen Mineralstoffen zu decken.

Zudem sollte man sich bewusst sein, dass im Leitungswasser möglicherweise Schadstoffe wie Arzneimittelrückstände und Pflanzenschutzmittel vorkommen können. Besonders in älteren Gebäuden können immer noch Kupfer- oder Bleirohre vorhanden sein, die Verunreinigungen im Wasser verursachen, die nicht durch die regulären Messungen erfasst werden. Um diesen Schadstoffen vorzubeugen und sie zu entfernen, kann man das Wasser auch mit speziellen Indikatorstreifen oder Wasseranalysen auf genau diese Verunreinigungen testen lassen. Dies stellt eine sinnvolle Maßnahme dar, um die Wasserqualität weiter zu verbessern.

Eine gute und gesunde Alternative zu dem Gebrauch von Leitungswasser ist das Einsetzen von Mineralwasser, da dieses viele Vorteile bieten kann.

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