Glossar / Tafelwasser
Tafelwasser – Alles, was du wissen musst
Tafelwasser – die Herkunft macht den Unterschied
Der Begriff Tafelwasser ist dir sicherlich schon mal unterwegs begegnet – sehr wahrscheinlich in einem Restaurant oder Café. Tafelwasser kann aus unterschiedlichen Quellen gewonnen werden. Beispielhaft kann dies Leitungswasser, Trinkwasserbrunnen oder auch Meerwasser sein. Der große Unterschied zu Mineralwasser ist, dass Tafelwasser nicht aus unterirdischen, von Verunreinigungen geschützten und ursprünglich reinen Wasservorkommen kommen muss.
Was ist Tafelwasser?
Tafelwasser ist Wasser, das eine oder mehrere Zutaten enthält. Zur Herstellung von Tafelwasser dürfen natürliches salzreiches Wasser (Natursole) oder durch Wasserentzug im Gehalt an Salzen angereichertes natürliches Mineralwasser, Trinkwasser oder gar Meerwasser genutzt werden. Für die Mischung und Abfüllung von Tafelwasser ist keine amtliche Anerkennung wie bei Mineralwasser notwendig. Alle Zutaten, die in Tafelwasser enthalten sind, müssen auch in der Zutatenliste gekennzeichnet werden. Sollte Tafelwasser den Gehalt an Kohlensäure überschreiten, kann es als sogenanntes Sodawasser betitelt werden.
Was Rückstände und Schadstoffe betrifft, gelten die vorgeschriebenen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Allem voran muss Tafelwasser frei von Krankheitserregern sein.
Tafelwasser kann somit aus unterschiedlichen Wässern gemischt und mit Mineralien und Salzen ergänzt werden. Dabei muss sich die Produktion von Tafelwasser an der Verordnung für Trinkwasser orientieren und die Grenzwerte für sämtliche chemische Stoffe einhalten. Tafelwasser findet man in den Zapfanlagen von Gaststätten, Kantinen oder Büros.
Vor- und Nachteile von Tafelwasser?
Tafelwasser ist ein künstlich hergestelltes Produkt. Während Mineralwasser in seiner Zusammensetzung nicht verändert werden darf, kann Tafelwasser nach Belieben hergestellt werden.
Der Nachteil von Tafelwasser ist allerdings, dass die anerkannte ernährungsphysiologische Wirksamkeit eines Mineralwassers oder zumindest die nachgewiesen vorbeugende, lindernde oder heilende Wirkung eines Heilwassers, bei einem Tafelwasser nicht nachweislich vorhanden ist.
Der Ursprung von Tafelwasser
Wie alles begann, kann man heute nicht mehr genau sagen, allerdings ist es belegt, dass schon germanische Stämme zur Zeit des römischen Reiches die unterschiedlichsten Quellen zur Gewinnung von Quell- und Tafelwasser genutzt haben. Solche Quellen dienten nicht nur, um Flüssigkeit zu erhalten, sondern waren auch ein Zeichen für spirituelle Kräfte und standen für den Sitz der Naturgötter.
Über Jahrhunderte war es das Wasser der römischen Legionäre, die während ihrer Feldzüge durch Mitteleuropa Tafelwasser in ihre Heimat importiert haben.
In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde Tafelwasser schnell zu einem üblichen Handelsgut, welches mit einem hohem Preis versehen war. Aufgrund dessen wurde dieses Wasser hauptsächlich von gehobenen Bürgerschichten und Menschen in Führungspositionen konsumiert. Das Tafelwasser blieb über die Zeit des Mittelalters ein Luxusgut.
Wie gesund ist Tafelwasser?
Die im Tafelwasser enthaltenen Mineralstoffe sind, ebenso wie die Mineralien in Mineralwasser, gut für unsere Gesundheit. Sie passen auf, dass unsere Muskeln und Nerven richtig funktionieren. Allerdings können in Tafelwasser auch Stoffe enthalten sein, die man sich nicht wünscht. Bei Verwendung von z. B. oberflächennahen Quellen können Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln, Süßstoffe, Arzneistoffe u. ä. in Spuren enthalten sein.
Lagerung und Haltbarkeit
Genau wie Mineralwasser müssen auch Tafel- und Quellwässer laut LMIV ein Mindesthaltbarkeitsdatum tragen. In Glasflaschen sind auch diese Wasserarten bis zu zwei Jahre haltbar, in PET-Flaschen etwa ein Jahr. Solange der Verschluss luftdicht geschlossen bleibt und das Wasser kühl und dunkel gelagert wurde, kann es jedoch weiterhin getrunken werden.
Qualitätsstandards
Tafelwasser muss nach den geltenden gesetzlichen Vorschriften mit der geforderten Qualität von Trinkwasser gleichzusetzen sein. Allerdings sind die Qualitätsanforderungen an Tafelwasser nicht so hoch wie für Quellwasser und Heilwasser sowie Mineralwasser und Bio-Mineralwasser.
Gesetzliche Vorgaben zur Kennzeichnung
Produzenten von Tafelwasser in Flaschen müssen deutlich aufführen, dass es sich bei dem Inhalt um Tafelwasser handelt. Nicht ausreichend sind die Angaben zum Quellort oder zu der Region, denn Tafelwasser kommt nicht immer ausschließlich aus einer Quelle.
In der Gastronomiebranche muss Tafelwasser auf der Menükarte extra gekennzeichnet sein.
FAQs zu Tafelwasser
Es handelt sich um Trinkwasser oder Wasser aus anderen Quellen, welches mit verschiedenen Zutaten wie Mineralstoffe und Kohlensäure angereichert werden kann.
Tafelwasser ist eine Zusammensetzung aus den Begriffen Tafel, von Esstisch und Wasser.
Tafelwasser kann beispielsweise aus Leitungswasser hergestellt werden, dem allerdings alle Mineralstoffe entzogen und anschließend mit neuen angereichert wurde.
Tafelwasser kann und darf offen im Glas ausgeschenkt werden, nicht wie beispielsweise Mineralwasser, welches immer in der geschlossenen Flasche serviert werden muss und dann vor den Augen des Gastes geöffnet werden sollte.
Tafelwasser wird zu Sodawasser, wenn dieses mindestens 570 mg/l Natriumhydrogencarbonat und Kohlendioxid enthält.